Ziel der russischen Angriffe in der Nacht war auch ein Gasspeicher in der westukrainischen Region Lwiw, wie der Gouverneur der Region, Maksym Kozytskyi, erklärte. Der Gasspeicher wurde bereits wiederholt angegriffen, da Russland seine Angriffe zunehmend auf Ziele der kritischen Infrastruktur in der Ukraine konzentriert.
Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge soll Russland ukrainisches Gebiet in der Nacht mit mindestens 50 Geschossen und mehr als 20 Drohnen angegriffen haben. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden 39 der Geschosse und 20 von 21 Drohnen abgewehrt werden.
Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko meldete beim Kurznachrichtendienst Telegram einen "weiteren massiven Angriff" Russlands auf die ukrainische Energieindustrie. Betroffen seien die Regionen Poltawa, Kirowohrad, Saporischschja, Lwiw, Iwano-Frankiwsk und Winnyzja. Mehrere Anlagen seien beschädigt worden. Haluschtechenko rief die Bevölkerung zum Stromsparen auf. So könne sie "einen Beitrag zum Sieg" leisten.
Der größte private Stromversorger der Ukraine, DTEK, teilte auf Telegram mit, dass durch die russischen Angriffe auch drei Wärmekraftwerke "ernsthaft beschädigt" worden sein sollen.
Zum Auftakt seiner Reise in die USA hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zu weiterer gemeinsamer Unterstützung der Ukraine aufgerufen. Russlands Präsident Wladimir Putin dürfe mit seinem brutalen Angriffskrieg nicht durchkommen. "Es geht um die Frage, ob und wie Demokratien sich verteidigen", sagte Pistorius. Dies sei Europas wichtigste strategische Frage und der Angriff darüber hinaus die größte Bedrohung für die internationale Ordnung.
Gut einen Monat vor dem geplanten Friedensgipfel in der Schweiz hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr für die Teilnahme an dem Format geworben. Der Gipfel, der für den 15. und 16. Juni in der Nähe von Luzern geplant ist, "kann und soll den Wert internationaler Zusammenarbeit demonstrieren", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Bei der Konferenz sollen früheren Angaben zufolge bis zu 80 Staaten vertreten sein und Friedensperspektiven für die Ukraine diskutieren.
Russland hat nach ukrainischen Angaben die Hauptstadt Kiew und die westukrainische Stadt Lwiw aus der Luft angegriffen. Die Luftabwehrsysteme seien mit der Abwehr des Angriffs beschäftigt, teilte das ukrainische Militär mit. Über Schäden und Opfer gibt es zunächst keine Angaben. Augenzeugen in Moskau berichten der Nachrichtenagentur Reuters, sie hätten Explosionen gehört, als hätten Luftabwehrsysteme Objekte in der Luft getroffen.
Die Chemiewaffen-Kontrollbehörde OPCW sieht keine ausreichenden Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine. Die EU plant offenbar, Russlands Geschäft mit Flüssiggas durch Sanktionen einzuschränken. Alle Entwicklungen im Liveblog zum Nachlesen.
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