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"Willy - Verrat am Kanzler"

Vor 50 Jahren, am 6.Mai 1974, trat Willy Brandt zurück. Der Kanzler stürzte über die Guillaume-Affäre. Sein Referent Günter Guillaume war als DDR- Spion enttarnt worden - ein gefundenes Fressen für die Presse und die "Parteifreunde".

Die vierteilige Dokuserie "Willy - Verrat am Kanzler" rekonstruiert die folgenschwerste Spionageaffäre der Bundesrepublik Deutschland aus Frauensicht. Alle Folgen der Doku-Serie sind bereits in der ARD Mediathek abrufbar. Die 90-minütige Filmfassung ist am 6.Mai um 22.50 Uhr im Ersten zu sehen.

Deutsche Geschichte aus Frauensicht

In vier Folgen à 30 Minuten erzählt die Serie der Filmemacher:innen Jan Peter und Sandra Naumann eine Geschichte von Geheimnissen, Lügen und Verrat, die einem Puzzle gleicht.

"Willy - Verrat am Kanzler" zeigt einen Politthriller, der die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft, dafür sorgen auch die Archivausschnitte der damaligen Berichterstattung. Eine Besonderheit der Dokumentation liegt in der Perspektive auf die historischen Ereignisse dieser Ära aus Frauensicht.

"Willy": Deutsche Geschichte

Protagonistinnen der Serie sind u.a. Heli Ihlefeld, die Journalistin und Vertraute Brandts, die DDR-Spionin Lilli Pöttrich, die Autorin und Podcasterin Yasmine M'Barek, die Journalistin Eva-Maria Lemke sowie die Historikerin und Bestsellerautorin Katja Hoyer.

Wie in ihren vorherigen Arbeiten ("Rohwedder", "Deutschland 9/11", "Der letzte Flug", "LUBI - Ein Polizist stürzt ab") machen Jan Peter und Sandra Naumann hier Geschichte für ein heutiges Publikum erfahrbar.

"Willy - Verrat am Kanzler"

Die dokumentarische Zeitreise beginnt am Ende des Zweiten Weltkriegs: Günter Guillaume und Willy Brandt versuchen, ein neues, ein besseres Deutschland aufzubauen, in der DDR und in der BRD. Doch im Osten ist die Bevölkerung unzufrieden. Hunderttausende fliehen in den Westen - dies nutzt die Staatssicherheit, um Spione einzuschleusen, darunter auch Günter Guillaume. Er macht Karriere in der SPD.

1972 erschüttert ein Machtkampf die BRD. Der Grund ist die neue Ostpolitik des Kanzlers und eine zunehmende Wut der Opposition.

Für ein besseres Deutschland

Neuwahlen stehen an. Im Team für Willy Brandts Wahlkampf ist auch Günter Guillaume. Sechs Wochen ist Brandt mit ihm im Sonderzug auf "Willy wählen"- Tour unterwegs, absolviert bis zu acht Auftritte am Tag, schläft zu wenig, raucht und trinkt zu viel.

Er bleibt Kanzler, aber am 24.April 1974 platzt die Bombe - der Spion im Kanzleramt fliegt auf und Brandt gerät unter Druck. Die DDR-Regierung ist in Panik, denn ein Sturz des Kanzlers könnte fatal für die Beziehung der beiden deutschen Staaten sein.

Intrigen, Liebschaften, Wahlkampf

Dann taucht eine brisante Liste auf: Namen vermeintlicher Geliebter Brandts. Die Grenzen zwischen politischem Intrigenspiel und persönlichem Drama verschwimmen.

"Willy - Verrat am Kanzler" ist eine Produktion der DOKFILM GmbH im Auftrag von rbb, SWR, NDR und WDR für die ARD.

Seit 24.April sind alle vier Folgen der Doku-Serie in der Mediathek abrufbar.

Die 90-minütige Filmfassung ist am 6.Mai um 22.50 Uhr im Ersten zu sehen.

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